Alles so bekannt – 71

Heute waren wir in Gedanken schon kurz vor Hamburg, doch es sollte mal wieder alles anders kommen. Nachdem die letzten beiden Tage uns mit Sonne verwöhnt hatten und es über 20°C warm war, wachten wir heute morgen bei bewölktem Himmel und nur knapp über 10°C auf. Al war schon lange wieder unterwegs. Er hat uns aber eine Nachricht hinterlassen, dass er uns nicht wecken wollte und wir ihn ja ein Stück weiter am Kanal bestimmt wieder sehen würden.

Schon nach ein paar Kilometern am Kanal, machte sich mein Knie arg bemerkbar. So sehr, dass der Gedanke auf kam, mit dem Zug weiter zu fahren. In Töreboda, suchten wir dann auch den Bahnhof auf. Doch so einfach wie wir dachten, ist das in Schweden nicht. Schon nach kurzer Recherche die Ernüchterung. Schwedische Bahnen transportieren keine Fahrräder. Auch die Telefonauskunft konnte uns dies nur noch einmal bestätigen. Auch die Schwedschen Buslinien, sind nicht Fahrrad freundlich. Also gab es nur zwei Möglichkeiten, mit dem Fahrrad weiterfahren oder bleiben. Der Gedanke etwas näher an Hamburg zu kommen, überwog dann schließlich die Schmerzen und es ging zügig weiter.

Schon ein paar Hundert meter weiter, mussten wir aber wieder anhalten. Der Weg wechselt die Kanalseite und die Minifähre musste erst einmal auf unsere Seite kommen. Die kleinste Fähre Europas fährt ganze 15 Sekunden und wird von einer Menschenstärke betrieben. An einem Seil wird die Fähre von einem Ufer ans andere gezogen. Dafür zahlt man dann auch gerne die 10 Cent.

In der Recherchepause fing es mal wieder an zu regnen. Die Sonnencreme, an die Simeon gestern noch gedacht hat, brauchen wir also wohl nicht mehr. Vielleicht sollte die nächste Tour wirklich eher in den Süden gehen als in den Norden.

Nur ein Paar Kilometer weiter, kam uns alles sehr bekannt vor. Als wir dann den Campingplatz in Vassbacken sichteten, war klar, hier waren wir schon einmal. An tag 13 Haben wir hier übernachtet. Wer sich noch an die Überschrift des Artikels erinnert, weiß das es auch damals geregnet hat. Es scheint hier wohl immer zu regnen.

Auf den nächsten Kilometern passierte nichts beachtenswertes mehr. Es ging mit einem, trotz schmerzendem Knie, zügigem Tempo weiter Richtung Süden. Kurz vor Falköping brauchte ich dann eine kleine Pause. In einem etwas heruntergekommenem Unterstand fanden wir kurz pause vor dem Regen. Doch die Butter blieb beim Brautschleiern trotzdem nicht trocken, da es von der Cap fröhlich weiter tropfte. Etwas ausgekühlt, ging es dann mit neuer Motivation weiter, denn Google zeigte den nächsten Campingplatz in Falköping an. Also nur noch 8 Kilometer bis wir im Warmen sitzen können.

Bei dem Namen des Campingplatzes, MösseBERG hätte uns eigentlich gleich bewusst werden müssen, dass auf den letzten Meter noch eine schöne Steigung auf uns wartet. Es sollte die erste Steigung werden, die ich schieben musste. Oben angekommen, gab es noch nicht mal einen schönen Blick, denn die Wolken hingen so tief, das man nicht weit gucken konnte. Den Campingplatz gibt es jedenfalls noch und platz für uns hatte er zum Glück auch noch, obwohl hier alles voll mit Amerikanischen Oldtimern ist, denn wir sind mitten in einem Autotreffen gelandet.

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