Ein Hecht, 2 Hechte, 3 Hechte … – 29
Früh wurden wir von der Sonne wach, machten unser Frühstück und warteten dann noch kurz, bis die eine Regenwolke vorüber gezogen war, welche am Horizont angerauscht kam. Also alles wie immer.
Momentan haben wir echt Glück mit dem Wetter. Konnte man bis vor einigen Tagen noch sagen: „Schweden, dass Land wo die Sonne nie untergeht aber selten scheint“ So hat sich das nun zu unseren Gunsten verändert. Meist sehen wir, wie es um uns herum regnet und die dunklen Wolken aufziehen, aber wir haben irgendwie das richtige Tempo drauf und fahren in genau der Stelle, an der es nicht regnet. Das klappte heute auch wieder wunderbar. zum Nachmittag zwar kalt und windig, aber trocken.
Da die Städtedichte nun immer geringer wird bei unserer Fahrradtour in Richtung Norden, fahren wir immer den ersten Supermarkt an, den wir sehen. Heute war es einer in der schwedischen Stadt „Boden“. Boden wurde zum „Gibraltar des Nordens“ erhoben. Hier haben die Schweden schon seit ca 100 Jahren einen großen militärischen Stützpunkte. Einige Bataillone waren und sind hier stationiert. Dementsprechend ungepflegt sahen auch die Wälder ringsum aus.
In den Zeiten, als die Russen sich Finnland aneigneten begannen die Schweden hier in den Fels eine Festung zu sprengen, welche im Fall der Fälle diesen strategisch wichtigen Eisenbahnknoten halten sollte. Der Stützpunkt ist prägend für diese Stadt, welche nicht besonders schmuck daher kommt. An jeder zweiten Ecke steht mal ein Panzer, mal ein Hubschrauber.
Aber einen guten Fahrradladen haben sie, welcher mir die Schrauben an meinem Fahrradständer wechseln konnte. Die hielten der Last nicht stand. Der Ständer ist aber noch einigermaßen in Takt und wird das Fahrrad nun wohl noch ein paar Tage halten.
Hinter Boden fanden wir dann irgendwann auch ein nettes Plätzchen an einem reißenden Fluß. Meine Güte der sieht aus, als ob hier nur so wimmelt vor Lachsen war unser erster Gedanke. Also Angeln raus und los. Ich habe direkt 3 Köder verloren. Die Fische müssen die immer an irgendwelche Bäume oder Steine hängen um mich zu ärgern! Max allerdings fing einen Fisch nach dem anderen. Zwar keine Lachse oder Forellen aber Hechte. Der 4te war dann auch klein genug, damit wir beim Verzehr nicht komplett platzen. Der hatte aber auch schon knappe 70cm!
In Alufolie gewickelt und mit Tomaten und Zwiebeln gefüllt garrte er dann eine Halbe Stunde in der Glut. Mittlerweile ging die Sonne wieder auf und wir konnten den leckeren Hecht in der ersten Morgensonne genießen. Von nun an geht es geradewegs nach Norden. Weit ist es nicht mehr!
Woher kommt eigentlich der Ausspruch „es zieht wie Hechtsuppe“?