Finnland, Rentiere und eine alte Mühle -32

Nach dem netten Klönschnack mit Paul gestern Abend, sind wir erstaunlich früh aus den Zelten gebrochen. Obwohl es geregnet hat, ging das heute relativ einfach. Wahrscheinlich war die Vorfreude auf die heiße Dusche daran schuld.
Weg gekommen sind wir jedoch erst relativ spät. Das warme gemütliche Wohnzimmer war doch mal ganz angenehm bei dem ganzen Regen.

So gegen 1 haben wir uns dann aber doch den Ruck gegeben und sind aufgebrochen. Schnell ein kleines Stück zurück, am Angelladen und Supermarkt gehalten und dann auf schnellstem Wege nach Finnland.
Schweden wollte uns wohl auch loswerden, denn kurz nach dem Supermarktstop fing es an zu regnen und zu hageln. So richtig, richtig fieser, kalter Eisregen. Die Begrüßung von Finnland war jedoch auch nicht viel besser. Es warteten Regenschauer und Gegenwind.
Im Grenzort Kolari dann erst mal den ersten Finnischen Supermarkt angefahren. Wichtig war ja herauszufinden, ob die Finnen auch unsere Lieblingskekse haben, von denen wir mittlerweile schon 838 gegessen haben. Die Göteborg Keks schmecken einfach in allen Varianten und sind super für zwischendurch. Übrigens halten wir euch mit einem Kekszähler auf der Startseite auch immer auf neustem Stand.

Glücklich darüber, das sie auch in Finnland zu haben sind und sogar mit Euros zu bezahlen sind, verließen wir den Supermarkt wieder. Spannend wird aber die nächsten Tage was wir so an interessanten Lebensmitteln kaufen werden. Hier kann man ja vor lauter ä’s und o’s nichts mehr lesen.

Weiter durch leichten Regen ging es dann auf der E8 Richtung Norden. Es wird immer schöner. Die Wälder werden hier nicht mehr beforßtet, wodurch die Landschaft komplett unberührt aussieht. Man merkt aber auch, das wir uns der Baumgrenze nähern. Die Bäume werden immer kleiner und die Wälder lichter.

Kurz vor Äkäslompolo, ja das heißt wirklich so, dann die erste Rentier Begegnung. Direkt neben uns im Wald lagen sie und fraßen. Ziemlich uninteressiert gucken sie uns in unseren Gelben Warnwesten an, als wenn das nichts neues wäre. Simeon war sogar erst der Meinung, das sie Ausgestopft sind. In Äkäslompolo angekommen dann gleich zwei Schreckens Momente. Die Supermärkte machen hier schon um 18:00 zu, was für uns aufgrund der Zeitumstellung noch eine Stunde früher ist und auf den Bergen liegen noch Schneereste. Da müssen wir wohl unseren Schlafrythmus umstellen damit wir noch einkaufen können und uns etwas wärmer anziehen.
Also gleich auf Schlafplatzsuche gemacht. Die Finnen haben ganz gute Karten, in denen auch Biwakhütten eingezeichnet sind. Für eine am Fluss entschieden ging es wieder raus aus dem kleinen Skiort. Ja ich schreib es noch mal, Äkäslompolo. Blöderweise hat der Wind noch zugenommen und die Hügel wurden höher. Dafür wurden wir bei der Hütte belohnt.

Direkt am Fluss steht eine kleine Mühle von der aus eine Brücke auf die andere Seite geht. Dort wartete schon ein Kamin auf uns und jede menge Feuerholz. Daneben eine kleine Biwakhütte. Da wir mal wieder Pech beim Angeln hatten, wurde kein Fisch überm Feuer gegrillt sondern nur die Käsesoße für Spaghetti.
Jetzt noch abwaschen und dann das Nachtlager bauen. Hoffentlich wird es nicht zu kalt in der Biwakhütte, aber wir könnten auch noch in die Mühle umziehen.
Übrigens bei bewölktem Himmel ist in der Nacht kein Helligkeitsunterschied mehr merkbar.