Hammerfest – 42
Puh war das kalt. Morgens bei leichtem Sonnenschein aufgewacht und gewundert, dass es warm im Zelt wurde. Das sollte jedoch nicht lange anhalten. Schon auf dem Weg zur Dusche fing es an zu nieseln. Die Zelte konnten wir dann aber gerade noch im trockenen abbauen.
Nach einem mal wieder sehr interessantem Einkauf im kleinen Supermarkt von Olderfjord, der nicht mehr viel Auswahl hatte und die Haltbarkeitsdaten auch lange nicht mehr geprüft hat, ging es weiter Richtung Alta. Die schöne Abfahrt, die wir vor vier Tagen noch genießen konnten, ging es jetzt hinauf. Oben angekommen erwartete uns dann eisiger Gegenwind aus Nord-West. 30 Kilometer weiter erwartete uns dann auch noch Eisregen, bei der Abfahrt nach Skaidi. Da hieß es dann Augen zu und durch. Nunja ab und zu dann doch noch mal gucken ob man noch auf der Fahrbahn war. Da hatte Simeon es gut, der hinter mir fuhr, sich die Mütze über die Augen gezogen hat und nur noch mein Rücklicht erahnen konnte.
In Skaidi dann noch einen dünnen Tankstellen-Kaffe genossen und schnell weiter Richtung Hammerfest. Endlich mal wieder eine Straße, auf der wir noch nicht waren. Der Nieselregen hat schnell wieder aufgehört doch der Wind nahm gefühlt minütlich zu. Wir sind ja auch selber schuld. Eigentlich wollen wir ja Richtung Süden, fahren jetzt aber wieder nach Norden.
Nach vielen Kekspause dann endlich Hammerfest in Sicht. Schon aus der Ferne konnte man sehen, das es sich um eine Industriestadt handelt. Hier wird das Geld mit der Gasförderung verdient. Links von uns der Gastanker und vor uns die Raffinerie. Na da hat sich ja die Anstrengung gelohnt. Auch die Nächste Bucht mit der Innenstadt sieht nicht viel besser aus. Die Gebäude nach dem Krieg schnell wieder aufgebaut und seit dem nicht renoviert. Nur direkt am Hafen tut sich was. Dort steht das neue Arktische Kulturzentrum, das wirklich gelungen ist und an den Gebäuden daneben wird die Fassade neu verkleidet.
Nach kurzem Touriinfo suchen (ohne Erfolg natürlich, wir stellen uns mal wieder zu dusselig an) ging es erst mal auf den Campingplatz. Der befindet dicht am Zentrum neben einem kleinen See. Das war auch ganz praktisch, da wir das erste Mal in Skandinavien nicht mit Karte zahlen konnten und wir natürlich keine Norwegischen Kronen hatten. Also nur schnell die Zelte aufgebaut und noch mal zu Fuß in die Stadt. irgendwie verstecken sich die Menschen wieder vor uns… Die Straßen sind wie leer gefegt. Nach kurzem Stadtbummel und Einkauf ging es wieder zurück und wir haben und leckeren Couscous gekocht.
Jetzt geht es für unsere Verhältnisse früh ins Bett, damit wir morgen die MS Lofoten nicht verpassen, denn einen weiteren Tag muss man nicht in Hammerfest verweilen.
Hallo ihr zwei: Einen frühen Gruss schick ich euch. Darf heut arbeiten und bin schon seit zwei stunden am wirbeln. Will mich aber nicht beklagen. Kein eisregen der mir das sehen schwer macht und auch keine nassen sachen…..ausser ein patient hällt mal nicht dicht….
Eure Berichte sind wie immer fesselnd. Danke dass ihr uns so hineinlasst in euer abenteuer, in eure gedanken. Besonders schön ist es dass ihr so hart kämpft und trotzdem jedem schweren etwas….nein so viel leichtes, schönes weiches abgewinnen könnt. Ich drück euch.
(Mama) Inke