Oslo – 53

Die Bahnfahrt war wunderschön! Wir fuhren über hohe Berge, durchquerten diese teilweise im Tunnel, fuhren vorbei an rauschenden Bächen und riesigen Seen. Die Sonne ging blutrot unter. Ja, genau! Wir haben seit langem mal wieder einen Sonnenuntergang sehen dürfen. Das beste war aber wohl, dass es draußen in Strömen goss, wir aber im trockenen und mit nettem Plausch mit den Mitfahrern voran kamen!

Der Umstieg in Tromsø verlief problemlos. Wir mussten nur ans Gleis gegenüber und schon konnte es weiter gehen nach Oslo. Wir hatten ja noch gute 8h um die Bahnfahrt zu genießen. Aber irgendwann überkommt einen doch mal die Müdigkeit und trotz der guten Sitze und ner Menge Beinfreiheit kann ich einfach nicht wirklich im Sitzen schlafen. Die Bahn war zum Glück relativ leer und so konnte jeder auf einer eigenen Sitzreihe versuchen zu schlafen.

Großstadtluft. Es ist heiß. Tausende Menschen. Stimmengewirr und der heiße Duft nach Asphalt und der Horizont geschmückt mit Kränen.
Um 15 Uhr erreichten wir Oslo und verließen den Bahnhof mit direktem Blick auf die Oper. Erster Eindruck: Trotz Großstadt ganz entspannt. Es beginnt ein Stadtbummel durch die Hauptstadt Norwegens. Wir laufen ein wenig durch dieses kleine Großstädtchen und kommen schließlich am Opernhaus an. WOW. Das ist echt nett. Wie ein Eisberg fließt der Marmor in den Fjord und es ist lebendig hier. Viele Menschen sitzen auf den Steinen und genießen die Sonne, essen ein Eis oder bewundern Oslo von der Aussichtsplattform.  Auch wir lassen uns hier nieder und machen erst einmal eine Brotzeit. Die Sonne brät uns ordentlich durch und einem Sonnenbrand nahe tigern wir noch einmal durch die Stadt. Ein Bier wollen wir uns doch noch gönnen, bevor wir uns auf den Campingplatz nahe der Stadt machen. Kurz überlegen wir uns noch hier auf dem Opernhaus zu kampieren, schlagen uns das aber doch aus dem Kopf. Hier ist einfach zu viel los und zwischen dem Marmor halten die Heringe nicht so gut.

Auf dem Ekeberg vor den Toren Oslos lag dann auch unser Campingplatz. So viele Zelte und Campingwagen habe ich glaube ich die ganze Tour über nicht gesehen. Hier steigt eine bunte Mischung aus Wanderern, Fahrradfahrern, Komfortcampern und Verrückten ab. Beim Anblick der Preise für den Platz kam kurz noch einmal der Gedanke auf, dass wir doch noch einmal umdrehen aber der aufziehende Regen und die Sonne am Tag ließen uns hier bleiben. Aber wir schlugen der Frau an diesem Monster Platz ein schnippchen! Sie fragte nur nach der Anzahl der Personen und nicht nach der der Zelte. So zahlten wir nur ein, statt 2 Zelte. Und damit das dann alles seine Richtigkeit hat haben wir die Zelte einfach zusammen gebunden und die Nummer in die Mitte der Zelte gehängt. Also hatten wir quasi auch nur ein Zelt! Wir haben zusammen immer noch weniger Platz weggenommen als die Meisten Familien-Monster-Zelte.

Beim Kochen kamen wir dann noch mit ein paar Dresdner Wanderern ins Gespräch und teilten Erfahrungen und Erlebnisse aus. Die 3 waren noch ganz am Anfang ihrer Tour und wollten 10 Tage durch Norwegen wandern. Wir teilten noch Kaffee und Kekse und dann realisierten wir, dass es dunkel war. DUNKEL! kein Licht. Es ist verrückt. Beim kriechen in den Schlafsack fand ich diesen quasi gar nicht so dunkel war es. Wir müssen morgen einmal die Taschenlampen wieder aus den Untiefen der Taschen herauskramen.

Morgen sind wir dann wieder in Schweden langsam nähert sich unsere Fahrradtour ans Nordkapp dem Ende. Es war wunderschön hier in Norwegen. Wir haben so wahnsinnig viel erlebt. Waren am kargen nördlichsten Punkt Norwegens und Europas. Sind mit der M/S Lofoten entlang der Fjorde auf die Lofoten gefahren. Haben hier unglaubliche Landschaften gesehen und eine Menge Fisch gefangen, hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter und konnten tolle Lagerfeuer machen. Auch die Fahrt mit der Bahn von Bodø nach Oslo war einmalig. Ich bin gespannt, was die letzten Wochen nun noch bringen und freue mich schon auf das Floßfahren mit den Leuten aus Hamburg.

 

 

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