Vom Planen und Regen – 41

Pläne sind da um geändert zu werden. Vor allem hier oben in der Nördlichen Finnmark ist es so eine Sache mit gutem Wetter zu rechnen. Gestern Abend war es traumhaft warm. Ein warmes Lüftchen blies durch die Bucht und hielt uns die Mücken vom Leibe. Die Feuchtigkeit wich langsam aus der gewaschenen Wäsche und wir überlegten die Solarkraftwerke auf die frühe Morgensonne auszurichten. Aber nach 39 Tagen in Skandinavien bin ich ein wenig misstrauisch geworden und rechne abends immer mit Wind und Regen.

Schon im Zelt liegend entschied ich mich doch noch einmal meinen Abendrundgang um die Zelte zu machen und alles Wind und Wasserfest zu verzurren. Die Solarzellen sollten nun doch im Zelt warten. Die Sattel wurden unter die Tüte gepackt und die Ortlieb Taschen doch noch einmal neu und dichter gewickelt. Es gibt kaum etwas schlimmeres als halbschlafend und halbnackt aus dem Zelt durch den Regen zu springen, wenn man vom selbigen geweckt wird. Und so konnten wir beruhigt liegen bleiben, als es dann um 5 Uhr anfing zu regnen. Alles sicher verpackt. Nur mein Fahrrad fiel irgendwann vom starken Wind um. Blöder Ständer! Es muss endlich mal ein ordentlicher Fahrradladen her.

Der Plan war nun Aussitzen des Regens im Zelt bis der mal nachlässt um die Zelte zu verpacken und zu frühstücken. 9 Uhr… Regen – 10 Uhr…Regen – 12 Uhr… Regen, Regen, Regen
Es wurde dann gegen 15 Uhr langsam besser. Max kroch als erster hinaus und kümmerte sich um Kaffee und Hafer. Im Wind und leichten Nieselregen aß es sich schnell und ab ging es in voller Regenmontour auf die Räder. Mittlerweile war es 16 Uhr und wir hatten von unserem Weg hoch ans Nordkapp noch einen Campingplatz in Olderfjord auf dem Schirm. Der lag in nur ca 40km Entfernung und sollte unser Ziel sein, da die Kleidung der gestrigen Waschaktion über die Nacht nicht so richtig trocken geworden war und wir heute auch nicht so richtig in Gang kamen.

Also schnell noch durch ein paar trockene Tunnel und dann waren wir auch schon da. Zum Glück gehen die alle nicht unterm Meer durch. Der Nordkapp-Tunnel hängt noch immer in unseren Köpfen. Mensch war der fies! In Olderfjord… Aber war nicht eigentlich geplant bis nach Hammerfest zu fahren um dort dann morgen eine Fähre zu nehmen? Ach egal… Wir sind ja nicht auf der Flucht. Es ist ja überhaupt schon erstaunlich, dass wir schon so weit in den Süden geplant haben! Aber der Termin zur Floßtour steht ja schon lange lange. Als wir die gebucht haben war die Idee zur Reise ans Nordkapp ja noch gar nicht geboren. Am 12. Juli werden wir in Gunnerud am Klarälven sein. Und bis dahin heißt es munter an jeder Kreuzung: Links oder Rechts? Aber von nun an wird ja auch Winter und die Tage werden wieder kürzer. Mal schauen, wann wir wieder die erste dunkle Nacht haben. Schon bald sollten wir aber wieder unterhalb der Baumgrenze sein und können uns abends wieder ein schönes Lagerfeuer machen. Morgen geht es dann aber wirklich bis nach Hammerfest!

Und wer schon Angst hatte, am Nordkapp hören wir auf mit dem Bloggen, der hat weit gefehlt! Die Fahrt geht weiter und so geht es auch hier weiter mit Berichten und Fotos für jeden Tag! Schon Bald laufen auch regelmäßiger Testberichte vom Band. Das Equipment muss nur noch ein wenig auf Herz und Nieren geprüft werden.

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